Erstellt am: 14.12.2021 09:23
Von: Pfrin. Sabine Goller-Braun, Stiftskirche Backnang


Leuchtkrippe

An Leuchtkraft gewonnen?


Seit zwei Tagen leuchtet sie wieder, die eindrucksvolle Leuchtkrippe am Stiftshof. Ich freue mich daran, denn ich Habe sie ja sozusagen vor dem Fenster.

Sie hat schon immer die Menschen beeindruckt, aber mir scheint als habe sie in den letzten beiden Jahren an Leuchtkraft gewonnen.

Am Anfang habe ich sie als Teil der wunderbaren Weihnachtsdekoration der Stadt wahrgenommen, die strahlenden Tannenbäume und die Lichtervorhänge an Stadtturm und Stadtbalkon, die beleuchteten Giebel und geschmückten Lampen. Eine wunderbare Kulisse zum Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende und eine Einladung zum abendlichen Einkaufsbummel und Weihnachtsfeiern in der Stadt.

Die letzten beiden Jahre habe ich eine ganz eigene Anziehungskraft wahrgenommen- die Beleuchtung in der Stadt ist dieselbe geblieben, aber als die Läden und Geschäfte geschlossen waren, war doch der Weg zur Krippe noch möglich und viele sind ihn am Abend gegangen, haben die leuchtende heilige Familie mit dem Stern über sich fotografiert und Ochs und Esel und den überraschenden Hasen..

Jetzt leuchtet sie wieder- die Geschäfte sind wieder offen und wir gewöhnen uns allmählich daran mit Handy und Maske Weihnachsteinkäufe zu machen, Abstand zu halten und einander doch zu begegnen. Wir lernen einander auch mit Maske zu erkennen und mit den Augen zu lächeln.

Und wieder fällt mir auf mit welcher Freude die Menschen zur Krippe pilgern, andächtig davor stehen, sie den Kinder und Enkelkinder erklären, ein Selfie machen „Ich an der Krippe“ oder ein Paarbild “Wir an der Krippe“.

Paul Gerhardts Lied fällt mir ein und ich wünschte mir, die Turmbläser würden es spielen und die Menschen könnten einstimmen, wie beim Zapfenstreich am Straßenfest in „Ich bete an die Macht der Liebe“ und singend beten:

Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz Seel und Mut,

nimm alles hin und lass dir‘s wohl gefallen.


Pfrin. Sabine Goller-Braun, Stiftskirche Backnang


 


 


 


 


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