Erstellt am: 30.12.2011 19:58


Untergang oder Neuanfang?

Ich halte zu dir - das ist die Hauptsache.


Liebe Leserin, lieber Leser, genau genommen ist der 1. Januar nicht viel anders als der 31. Dezember. Der Verstand sagt uns, dass es sich beim Jahreswechsel um eine menschliche Festlegung handelt und nicht um eine objektive Schwelle. Dennoch haben viele von uns das Gefühl, wie durch eine Tür hindurch einen neuen Zeit-Raum zu betreten. 2012 – Als Filmtitel steht diese Jahreszahl für den Untergang der Welt. Nicht wenigen ist mit diesen Szenen Angst und Schrecken eingejagt worden. Dabei beruft sich der Autor auf einen etwa tausend Jahre alten Kalender der mittelamerikanischen Mayas. Verschwiegen wird allerdings, dass diese Deutung auf mehr als wackeligen Füßen steht und jener Kalender nicht einmal in der Lage war, die Mayas vor dem eigenen Untergang zu warnen. Können wir das Thema damit aber einfach zu den Akten legen? Auch als Christen wissen wir ja, dass es auf dieser Welt nicht einfach immer so weitergehen wird, wie es war und ist. Jesus redet davon, dass Himmel und Erde vergehen werden. Den Zeitpunkt dafür aber könne kein Mensch wissen oder berechnen, auch er selber nicht. Deshalb wundere ich mich darüber, dass es immer wieder Menschen gab und gibt, die das trotzdem versuchen. Als Martin Luther einmal auf das Weltende angesprochen wurde, soll er geantwortet haben: Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich doch heute mein Apfelbäumchen pflanzen. Berechnung oder Hoffnung - was hilft uns mehr? Manchem von uns mag das neue Jahr nicht wie eine offene Tür, sondern eher wie eine dicke Mauer vorkommen und manche mag den Mut verlieren, wenn sie die anstehenden Aufgaben mit den vorhandenen Kräften vergleicht. Ein Bild zur Jahreslosung 2012 zeigt eine kleine Pflanze, die den Asphalt durchbricht. Sie enthält das Versprechen Gottes: Ich halte zu dir. Das ist die Hauptsache. Mehr brauchst du nicht, denn meine Kraft macht Schwache stark. Diese Zusage wird denen, die sie für sich in Anspruch nehmen, sicher mehr nützen als alle Absicherungen gegen den vermeintlichen Weltuntergang. Ein gutes Jahr 2012 mit hoffnungsvollen neuen Anfängen wünscht Ihnen Ihr Dekan Wilfried Braun

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