Erstellt am: 20.01.2024 07:42
Von: Pfarrerin Elke Gebhardt, Sulzbach/Murr


Das Allerbeste kommt zum Schluss

Gott ist nur ein Gebet weit entfernt


„Morgens kommt halt immer jemand von der Diakonie, aber ansonsten

schaffen wir es alleine.“ So beschreiben manche ältere oder kranke Menschen ihren Alltag. Und in der Regel ist eine große Dankbarkeit zu spüren, dass da jemand regelmäßig kommt. Es geht natürlich um die Entlastung, die jene Person mitbringt: aufstehen, waschen, anziehen, all das, was man in jungen Jahren ruckzuck erledigt hat, das kann alles viel mühseliger und vor allem zeitaufwendiger werden und bedarf der Hilfe. Es geht aber auch um die Regelmäßigkeit. Da muss ich nicht erst bitten und betteln, sondern das ist vertraglich ausgemacht und funktioniert. Und diese Regelmäßigkeit - da kommt jemand -, ist gerade für pflegende Angehörige außerordentlich wohltuend. Da kann ich was fragen, da kann ich mal stöhnen, da werde auch ich gesehen in meinen endlichen Kräften.

Da kommt halt jemand. Das ist nicht mehr so häufig. Die Paketboten oder die Lieferdienste von Apotheke oder Mobilem Essen kommen, aber sie sind vor allem schnell wieder weg. Es soll Ärzte geben, die grundsätzlich keine Hausbesuche machen, und (Staubsauger-)Vertreter, die erst gehen, wenn sie die Unterschrift für eine Bestellung haben. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen, die kommen, evtl. auch länger bleiben – und eben auch für andere Dinge als vorgesehen.

An Weihnachten haben wir gefeiert, dass Gott „ins Haus“ kommt, auf diese Erde, die so schön sein kann und auch so viel Leid beinhaltet. In der Person Jesus hat Gott das Leben der Menschen geteilt. Und er hat sich nicht nur die Schokoladenseiten ausgesucht, sondern auch die schwierigen Dinge. Zum Beispiel das Leben mit einer unklaren Vaterschaft: da können sich auch unehelich Geborene – und deswegen Verachtete – wiederfinden. Gott weiß, wie es ist, Gutes im Sinn zu haben und deswegen trotzdem beständig angefeindet zu werden. Jesus hat es erlebt, dass er menschlich gescheitert ist, als er gekreuzigt wurde, aber er hat auch erlebt, dass Gott ihn da rausgerissen hat in der Auferstehung von den Toten. Deswegen ist er vertrauenswürdig.

Gott ist nicht einer, der am anderen Ende der Computerleitung sitzt und die Menschen beschwichtigt, sondern der Deine Lage kennt. Und sie interessiert ihn auch.

Das Allerbeste dabei kommt nun zum Schluss:
Gott ist nur ein Gebet weit von Dir entfernt.

 

Pfarrerin Elke Gebhardt, Sulzbach/Murr

 


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