Erstellt am: 13.01.2024 07:00
Von: Pfr. Dr. Ralf Bürzele, Althütte


Wir sahen seine Herrlichkeit

Jesus begegnet uns liebevoll und barmherzig


An den Sonntagen nach dem Erscheinungsfest (6.1.) nehmen wir in unseren Gottesdiensten in den Blick, wie Jesus Christus angefangen hatte, öffentlich zu wirken. Wir denken zum Beispiel an die Hochzeit zu Kana: Jesus verwandelt Wasser zu Wein. Beinahe wäre das Fest ins Wasser gefallen, da der Wein ausging. Jesus verordnet in dieser Lage keine Sparsamkeit, sondern schafft aus quasi Nichts reichen Überfluss. Sein weiteres Wirken ist gekennzeichnet von einer Vielzahl an Wundern, unter anderem werden Menschen bei den Brotvermehrungen satt – wieder wurde aus quasi Nichts reicher Überfluss.

Wir heute? Wunder scheinen bei uns selten geworden. Viele müssen die Gürtel enger schnallen, die guten Jahre sind vorbei. Wäre es a nicht schön, wenn Jesus eines seiner Wunder für uns tun würde? Manche sagen sogar: wenn ich das erleben würde, dann könnte ich glauben!

Da hilft es, sich an etwas zu erinnern, was am Anfang des Johannes-Evangeliums steht: Auch da ist die Rede von Herrlichkeit und Fülle, die im Leben Jesu sichtbar war – und dann heißt es da über Jesus: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade." (Joh 1,16) Ja, in Jesus war Fülle und Überfluss auf herrliche Weise sichtbar – wir nehmen davon aber vor allem Gnade. Das bedeutet: in Jesus Christus wird Gott uns zum Freund. Ja, noch mehr, durch ihn können wir Gottes Kinder sein. Das ist doch was: zur Familie dessen gehören, der Himmel und Erde gemacht hat!

Zu Gnade gehört auch: Jesus Christus begegnet uns liebevoll und barmherzig. Das bedeutet, egal wie unser Leben gerade verläuft – er nimmt Anteil, ja, er will ein Teil davon sein. Das ist mehr als ein Brot- oder Weinwunder, denn das ist ein Event, das dann auch wieder vorbei ist. Aber der Herr der Welt in meinem Leben, und das dauerhaft – das adelt mein Leben, selbst wenn es mir die Umstände oder Umstehende unerträglich zu machen scheinen.

Schließlich bedeutet Gnade: durch Jesus Christus kann mein Leben heil werden. Die Scherben von zerbrochenen Beziehungen, vertanen Gelegenheiten,… durch die Gnade Gottes ganz mein Leben heilen, wieder ganz werden. Auch in einer unheilen Welt.

Ich habe die Erfahrung gemacht: diese Gnade Gottes ist real. Ich kann mich auf Jesus und seine Gnade verlassen. Sie wirkt gute Veränderung in meinem Leben. Diese Gnade eröffnet die Möglichkeit zum Glauben, nicht irgendwelche wundersamen Erlebnisse. Und manchmal – aus Gnade – wird dann auch heute geschenkt, dass Jesu Herrlichkeit in Wundern aufblitzt.

Pfr. Dr. Ralf Bürzele, Althütte


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