Erstellt am: 12.07.2023 10:08
Von: Sabine Berthold-Becker (Seelsorgerin bei Menschen mit Behinderung)


Sommer. Sonne. Eis essen...

... und rennen trotzdem den ganzen Tag bis zur Erschöpfung.


Sommer, Sonne, frischer Wind und gute Gefühle. Schwimmen, Eis essen und Freunde treffen. Ja so wünschen wir uns das Leben in dieser Jahreszeit. Ein leichtes Leben, so ganz unbeschwert.

Viele gesellschaftliche Themen bereiten uns aber im Moment eher Sorgen. Wir hören von vielen Ängsten in Politik und Gesellschaft. Von Unsicherheiten und Plänen, die unser Leben retten sollen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass wir selbst oft unruhig sind. Wir haben das Gefühl, Vorsorge treffen zu müssen. Wir haben das Gefühl wenn wir rasten würden, verpassen wir die wichtigen Dinge im Leben. Viele von uns haben das Gefühl, zu kurz zu kommen.

Und wir werden dann immer schneller. Wir leisten noch mehr und wir rennen oft den ganzen Tag bis wir erschöpft sind. Am Abend fragen wir uns: haben wir uns diesen Sommer so vorgestellt. Haben wir uns so unser Leben vorgestellt. Wir wollen es doch leicht und frisch haben.

„Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und ruht ein weinig aus!“ Diese Worte von Jesu finden wir im Markusevangelium.

in der Bibel lesen wir oft von einem sehr beschäftigten Jesus. Ein Jesus der Menschen geheilt hat und oft von vielen Menschen angesprochen wurde. Ein Jesus, der umherzog und viele Menschen besucht hatte. Und dann diese Botschaft: Kommt und ruht ein wenig aus.

Und diese Botschaft gilt besonders für uns Menschen in diesen Zeiten. Bei allem geschäftig sein und beschäftigt sein, brauchen wir diese Pausen. Pausen, in denen wir uns erholen. Pausen, in denen wir zur Ruhe kommen. Ruhe, um zu sehen was es alles Schönes um uns herum gibt. Was für tolle Menschen wir kennen. Was für tolle Orte es gibt. Was für tolle Ereignisse es gibt - zum Beispiel wenn ein Enkelkind geboren wird. Wir dürfen ruhen um innezuhalten. Und um uns neu auszuloten. Unser Leben immer wieder in den Blick nehmen. Was tut mir gut? Und was lasse ich besser? Welche Gedanken lasse ich in meinen Kopf und welche lasse ich wegziehen?

Liebe Menschen, es ist Sommer. Kommt und ruht ein wenig. Geniessen Sie ihr Leben und lassen Sie Freude in sich aufsteigen. Jetzt im Sommer und auch danach.

Ich wünsche Ihnen von Herzen eine fröhliche und erfrischende Sommerzeit.

Sabine Berthold-Becker (Seelsorgerin bei Menschen mit Behinderung)


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